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Die Kornnatter

Lange wurde die Kornnatter (Elaphe guttata) als Art mit 3-4 Unterarten geführt. Heute bilden 3 Arten der Gattung Pantherophis, nämlich P.guttatus, P. emory und P. slowinski den sogenannten Kornnatter-Komplex. Zum Kornnatterkomplex zählen: Die Prärie-Kornnatter Pantherophis emory. Sie lebt in den zentralen Bundesstaaten der USA einschließlich des angrenzenden Nordostens von Mexiko. Die Prärie-Kornnatter erreicht eine durchschnittliche Körperlänge von 0,80 bis 1,40 Meter. Gelegentlich werden Tiere mit über 1,50 m gefunden, als absolute Rekordlänge wird in der Literatur (Ernst & Barbour 2003) 1,83 m angegeben. Die Prärie-Kornnatter ist nicht rötlich, sondern eher graubräunlich gefärbt. Das Verbreitungsgebiet der gewöhnlichen Kornnatter, Pantherophis guttatus, erstreckt sich über weite Teile des Südostens der USA. Sie bleibt mit 0,90 bis 1,20 m etwas kleiner als die Prärie-Kornnatter. Aus dem äußersten Süden Floridas und von den vorgelagerten Inseln (Keys) stammt eine rote Variante der Gewöhnlichen Kornnatter. Diese ehemals als Unterart der Kornnatter (Elaphe guttata rosacea) geführte Variante gilt heute nur noch als Synonym der Gewöhnlichen Kornnatter (Pantherophis guttatus). Sie bleibt mit 0,60 bis 0,90 m etwas kleiner als die „Festlandsform“. Dieser prächtigen Farbvariante fehlen die schwarzen Färbungsanteile, ihr Bauch ist orangerot. Die dritte Art des Kornnatterkomplexes: Slowinski`s Kornnatter (Pantherophis slowinski) besitzt das kleinste Verbreitungsgebiet. Sie lebt in Westen Louisianas sowie im angrenzenden östlichen Teil von Texas. Die Tiere erreichen eine Durchschnittsgröße von einem bis 1,20 m. Von der Färbung ähneln sie eher der Prärie-Kornnatter, d. h. Braun- und Grautöne herrschen vor. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes der Arten des Kornnatter-Komplexes variieren auch die Lebensräume der ausgesprochen anpassungsfähigen Kornnattern sehr stark. Sie leben sowohl in Kiefern- und Eichenwäldern, offenen Prärien als auch als "Kulturfolger" in der Nähe von Menschen, z. B. in Gärten und Parks, auf Feldern, Weiden und Farmen. Besonders häufig findet man sie dort, wo sich viele Kleinsäuger einnisten. Kornnattern zählen zu den Kletternattern. Sie können ausgezeichnet auf Bäume klettern, z.B. bei der Jagd auf Jungvögel. Dennoch halten sie sich überwiegend auf dem Boden auf und verbergen sich als dämmerungs- und nachtaktive Tiere tagsüber unter Rinde, großen Steinen, in Nagerbauten oder anderen Hohlräumen.Kornnattern sind in der Regel sehr ruhige Schlangen, die sich schnell an den Menschen gewöhnen und dann kaum zubeißen. Fühlen sie sich belästigt und wollen gerade nicht gestört werden, stellen sie sich S-förmig gewunden dem Störenfried, wobei die Schwanzspitze als Zeichen ihrer Nervosität vibriert. Ignoriert der Pfleger diese Warnzeichen, beißen die Schlangen auch zu. Natürlich ist die Nervosität sehr unterschiedlich ausgeprägt, und nicht jede Schlange muss auch zahm werden. Alles in allem sind die anpassungsfähigen Kornnattern sehr gute Terrarienpfleglinge, die auch Einsteigern empfohlen werden können. Inzwischen sind etliche Farb- und Zeichnungsvarianten auf dem Markt und es werden kontinuierlich weitere neue Formen herausgezüchtetTerrarium Nach den neuesten Haltungsrichtinien sollte das Terrarium folgende Maße haben, die sich auf die Gesamtlänge der Schlange beziehen: 1,0 x 0,5 x 1,0 GL. Als Bodengrund eignen sich lockere Substrate, wie Kleintierstreu oder Rindenschnipsel, z.B. Repzibark. Ein Unterschlupf aus Korkrinde, eine Wasserschale und eine schöne Wurzel als Klettermöglichkeit /Häutungshilfe genügen vollauf als einfache, leicht zu säubernde Terrarieneinrichtung. Morgens sollte man einmal kurz etwas sprühen , um die Luftfeuchtigkeit stundenweise leicht zu erhöhen. Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit und zu trockenem Substrat kommt es zu Häutungsproblemen. Um anhaftende Hautreste zu entfernen, hilft dann ein Bad in warmem Wasser. Bei Häutungsproblemen müssen die Werte der Feuchtigkeit im Terrarium überprüft und gegebenenfalls verbessert werden. Da die Tiere dämmerungsaktiv sind, genügt als Beleuchtung eine Leuchtstofflampe. Mit einer Heizmatte oder eines Heizsteines schafft man den Schlangen einen Wärmeplatz mit Temperaturen von 30 - 35 oC. Die Lufttemperatur im Terrarium kann im Tagesverlauf von 22 auf 30 oC ansteigen. Als Zuchtvorbereitung empfiehlt sich eine bis dreimonatige Winterruhe mit Temperaturen zwischen 10 und 15 oC und verkürzter Beleuchtungsdauer. Nahrung Kornnattern fressen in der Natur neben Kleinnagern und Vögeln gelegentlich auch Reptilien. Im Terrarium lassen sie sich problemlos mit Mäusen und jungen Ratten ernähren. Zur Fütterung sollte man die Schlangen am besten in spezielle Futterkisten ohne Einrichtung umsetzen. Damit wird vermieden, daß die Tiere Bodengrundpartikel verschlucken, die zu inneren Verletzungen oder gar einem Darmverschluß führen können. Zudem schnappen die Schlangen dann nicht in Erwartung von Futter nach der Hand des Pflegers, wenn er im Terrarium hantiert. Jungschlangen kann man alle 7 - 10 Tage nackte Mäusebabys anbieten; ausgewachsene Schlangen genügt eine Fütterung alle 14 Tage je nach Größe mit ein bis drei Mäusen. Zwar würden die Tiere auch mehr und öfter fressen, um aber einem zu schnellen Wachstum oder vor allem einer Leberverfettung vorzubeugen, ist eine bedächtige Fütterung ratsam. Kornnattern legen gelegentlich auch spontan freiwillige Futterpausen ein. Eine gesunde Schlange kann mehrere Wochen fasten, ohne Schaden zu nehmen. Hat die Schlange gefressen, sollte man sie ein paar Tage in Ruhe lassen, damit sie nicht gestreßt das Futter wieder auswürgt. Fressen Junge selbständig, häuten sie sich etwa alle 5 - 8 Wochen. Mit anderthalb Jahren können sie geschlechtsreif sein. Fressen Jungschlangen nicht selbständig, hilft oft nur noch die Zwangsfütterung. Dabei sollte man den Schlangen zuerst einmal kleine Futterbrocken, z. B. Mäuseschenkel, reichen, damit man die Tiere nicht streßt und damit große Futterbrocken sie nicht innerlich verletzen. Vor Eigenversuchen sollten Neulinge erst einmal einem Fachmann bei der Zwangsfütterung zusehen.
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